Dienstag, den 23. April 2024

Heidelberger Geographische Gesellschaft e.V.

Prof. Dr. Ulrike Gerhard

Reurbanisierungstrends in Nordamerika: Ein Comeback der US-amerikanischen Innenstadt?

Seit Jahrzehnten wird der Niedergang der US-amerikanischen Innenstädte konstatiert, der zuerst durch Industrialisierung und anschließend durch Suburbanisierungstrends hervorgerufen wurde. Die Innenstädte der USA galten somit – nicht nur aus europäischer Perspektive – als wenig attraktiv. Mit der Revitalisierung der Innenstädte gewannen diese zumindest in den großen Metropolen des Landes allmählich wieder einen neuen Stellenwert, der sie als Touristendestinationen vermarkten ließ, als bevorzugte Wohngegend für besser gestellte Bevölkerungsgruppen kamen sie jedoch weiterhin kaum in Betracht. Erst in jüngerer Zeit lässt sich eine Kehrtwende beobachten, die gemeinhin als Reurbanisierung von Städten bezeichnet wird. Zu den Akteuren dieses Prozesses zählen junge, mobile Berufstätige sowie eine so genannte kreative Klasse, die der Urbanität von Städten einen neuen Stellenwert bemisst. Lässt sich dieser Trend nun auch empirisch beobachten oder ist er nur ein Medium, Innenstädte im Zuge von Globalisierung und Neoliberalisierung neu in Szene zu setzen? Wer profitiert von diesem städtebaulich bemerkenswerten Trend? Was sind die Schattenseiten dieser Entwicklung? Der Vortrag diskutiert die aktuellen Entwicklungsbedingungen US-amerikanischer Städte und ordnet diese in den aktuellen Diskurs um neue Urbanität von Städten in westlichen Gesellschaften ein.

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