Heidelberger Geographische Gesellschaft e.V.
Dienstag, 29. April 2014, 19 Uhr
Dr. Patrick Sakdapolrak (Universität Bonn)
Klimaflüchtlinge? Kritische Anmerkungen zum Verhältnis von Mensch und Migration
Nicht erst seit zerstörerischen Wirbelstürmen wie Taifun Haiyan wird auf allen Ebenen der Wissenschaft und Gesellschaft eine kontroverse Debatte über die Folgen des Klimawandels geführt. „Klimaflüchtlinge“ gelten dabei als Ikone der nahenden Katastrophe. Wie der Vorsitzende des Weltklimarats Rajendra Pachauri es ausdrückt, sind sie „das menschliche Antlitz des Klimawandels“. Verkörpert in menschlichen Schicksalen machen „Klimaflüchtlinge“, jenseits von abstrakten Indikatoren und Prognosen, die Folgen des Klimawandels greifbar und gesellschaftlich sichtbar. Vor dem Hintergrund des umstrittenen Begriffs der „Klima- und Umweltflüchtlinge“ bietet der Vortrag sowohl einen Überblick über den aktuellen Diskussionsstand als auch eine kritische Reflexion über das Verhältnis von Umwelt und Migration. Basierend auf empirischen Beispielen aus Ostafrika und Südostasien werden verschiedene Facetten der Debatte aufgezeigt.