Heidelberger Geographische Gesellschaft e.V.
Dienstag, 25. November 2014, 19 Uhr
Prof. Dr. Sebastian Lentz (Leibniz-Institut für Länderkunde Leipzig)
Südsibirien – Dust Bowl oder Klimaretter?
Vor 60 Jahren startete in der Sowjetunion das Neulandprogramm „Zelina“,
in dem riesige Flächen der südsibirischen Grassteppe in Ackerland umgewandelt wurden, um die
Getreideproduktion zu erhöhen und zu stabilisieren. Für Jahrzehnte fast vergessen, hat die Diskussion
um Maßnahmen zur Abmilderung des Klimawandel diesen Landesteil Russlands unter einem ganz anderen Aspekt
in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt: Ein verändertes Landnutzungsmanagement könnte, so die These,
Südsibirien zu einer global bedeutenden „Kohlenstoffsenke“ machen. Dazu aber seien eine Modernisierung
der Anbaumethoden im Ackerbau und eine veränderte Regionalentwicklungspolitik notwendig.
Der Vortrag stellt am Beispiel eines geographischen Forschungsprojekts in der Kulundasteppe an der Grenze
zu Kasachstan und zum Altai-Gebirge die Herausforderungen dar, mit denen die Bewohner dieser Region konfrontiert sind.