Heidelberger Geographische Gesellschaft e.V.
Montag, 19. Dezember 2016, 19:00 Uhr
Dr. Thomas Bürk (Universität Hamburg)
Neue Rechte und NeoNationalismus in Deutschland: (K)ein Thema für die Politische Geographie?
Trotz erstarkendem Nationalismus in der Bundesrepublik gibt es dazu kaum Forschungsarbeiten aus der Politischen Geographie. Handelt es sich hier um einen weiteren blinden Fleck in der deutschen Geographie? 25 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung gibt es auch in der Bundesrepublik (etwa mit PEGIDA und der AfD) erstarkende rechtspopulistische Bewegungen und Parteien. Damit holte nun auch in Deutschland eine lange befürchtete neo-nationalistische Offensive nach, was bereits seit zwei Jahrzehnten in vielen anderen europäischen Ländern, etwa mit dem Front National in Frankreich oder der österreichischen FPÖ virulent ist. Gleichzeitig scheinen Rechtsradikalismus, „Nationalsozialistischer Untergrund“, militanter Patriotismus und andere Formen neo-nationalistischen Aktivismus’ kaum ein Thema für die Politische Geographie in der Bundesrepublik zu sein. In dem Vortrag wird daher zunächst ein Überblick über den Stand der Nationalismusforschung in der Politischen Geographie der Bundesrepublik gegeben. Ferner steht zur Debatte, warum (Neo-)Nationalismus in Deutschland ein zentrales Thema für die (Politische) Geographie sein sollte. Und warum Themen wie rechtsradikale Territorialisierungen, politische Bewegungspraktiken der populistischen Rechten oder auch deren damit (explizit oder implizit) verbundenen Raumkonzepte von einer kritischen Politischen Geographie nicht vernachlässigt werden sollten.
© Dr. Thomas Bürk