Heidelberger Geographische Gesellschaft e.V.
Dienstag, 14. Dezember 2021, 19:15 Uhr
Melanie Eckle-Elze, Benjamin Herfort, Dr. Carolin Klonner
Digitale Geographie im Katastrophenmanagement
Klimawandel, Bevölkerungswachstum, Verstädterung und weitere zunehmende Landnutzungsveränderungen führen dazu, dass immer mehr Menschen in Risikogebieten leben. Um die vorhandenen Risiken zu verstehen und angepasste (Vorsorge-) Maßnahmen zu ergreifen, bedarf es der Zusammenführung von Expertenwissen als auch der Vor-Ort-Kenntnisse der Einwohner. Wie kann die Bevölkerung selbst mit ihrem "analogen" lokalen Wissen zur Katastrophenvorsorge beitragen? Und kann auch aus der Ferne "digitale" Unterstützung geleistet werden? In unserem Vortrag werden wir auf diesbezügliche aktuelle Forschungsprojekte der Abteilung Geoinformatik und des HeiGITs eingehen und über die Aktionen der disastermappers heidelberg Initiative berichten.
Projekte wie MapSwipe bieten die Möglichkeit, Satellitenbilder auf eine spielerische Art zu klassifizieren und zu markieren, wo sich Gebäude befinden. Das Sketch Map Tool wiederum kann genutzt werden, um direkt vor Ort mit der betroffenen Bevölkerung Informationen über vergangene Katastrophen wie z.B. Hochwasserereignisse zu sammeln. Dabei wird das räumliche lokale Wissen auf Karten eingezeichnet und im Anschluss digital verarbeitet. So wird analoges Wissen auf eine schnelle Art und Weise digital nutzbar. Die studentische Initiative disastermappers heidelberg wurde gegründet, um den Austausch von Student*innen, den Mitarbeiter*innen des Instituts und internationalen Organisationen und Gruppen, die im Bereich Katastrophenmanagement arbeiten, zu fördern. Hierfür bieten die disastermappers zahlreiche Veranstaltungen rund um das Thema Katastrophenmanagement an, bei denen Interessierte teilnehmen und aktive Beiträge leisten können.